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Fällen wir Bäume einfach nur, weil sie älter als 40 Jahre sind?

In der Sitzung des Umweltausschuss der Stadt Offenburg am 22.04.2024 berichtet Wolfram Reinhard über die Baumbilanz 2023.

https://ratsinfo.offenburg.de/buergerinfo/vo0050.php?__kvonr=6470

Dazu haben wir Fragen

Danke für Ihren ausführlichen Bericht und die umfangreiche Vorlage. Wahrscheinlich hat Herr Schröder recht, wenn er gestern Abend in der Sitzung des Umweltausschuss voller Überschwang formuliert, dass Sie (bzw. die gesamte Stadtverwaltung) der wahre Baumretter sind und wir uns mit den Attributen Miesepeter und Nörgler usw. zufrieden geben müssen 🙂.

Dennoch glaube ich, dass unsere Fragen, Anregungen und auch unser Protest auf demokratische Weise dazu beitragen, dass sich die Sichtweise auf den Baumerhalt langsam ändert und vieles in Bewegung kommt, was unserem Baumverlust seit 2020 entgegenwirkt. Schwierig sind für mich aber immer noch die vielen jungen Bäume, die mir auf meinen Wegen durch die Stadt begegnen, in oder neben Quartieren, wo einstmals stattliche Bäume standen.

Deswegen habe ich auch heute Fragen an Sie, hinsichtlich der genannten Kategorien für Fällungen.

Fällungen aus Neuaufnahmen (54), wegen Krankheiten/Schädlingen (17) und Mängeln/Verkehrsicherheit (234) verstehe ich, auch wenn ich hier voraussetze, dass Sie selbst bei diesen Bäumen solange wie möglich um den Bestandserhalt ringen.

Unklar ist mir die Position Projekte (46) in Bezug auf dem Zwingerpark und Gifizpark. Mussten hier gesunde Bäume der Neugestaltung weichen? Können wir nicht um die Bäume herum planen, statt die Alten abzusägen und junge Bäume zu pflanzen?

Und insbesonders die Position Bäume älter als 40 Jahre erschreckt mich (512). Lese ich das richtig, dass Sie Bäume in Offenburg einfach nur deswegen fällen, weil sie 40 Jahre oder älter sind? Nach Ihren Kategorien waren diese Bäume ja nicht krank oder unsicher. Wie muss ich diese Position verstehen? Sind es nicht gerade die alten, ehrwürdigen Bäume, die uns vor den Unbillen der Zukunft bewahren werden?

Gut fand ich gestern abend die Anregungen aus dem Gemeinderat zu Ihrem Baumkataster. Wir hatten hier bereits auf die Möglichkeiten anderer Kommunen hingewiesen. Baumart, Stammdurchmesser, Kronendurchmesser, Baumhöhe und das Pflanzjahr wollen Sie bereits bis Juni dieses Jahres in Osiris5 bereitstellen können.

Ein Dokumentation der jährlich gepflanzten und gefällten Bäume sollte also machbar sein und nach Herrn Martinis Einwand je nach Zoomgrad in die Karte auch als Summierungen darstellbar sein.

Bewertungen und Aussagen über Reststandzeitprognosen und Vitalitätszustände erfassen Sie nicht standardmäßig und umfänglich für unsere städtischen Bäume. Diese Daten werden von ihrer Seite nur im Zusammenhang mit Projekten erhoben. Die Ergebnisse werden dann im Rahmen von Vorlagen und im Zusammenhang mit geplanten Projekten den politischen Gremien und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und diskutiert. (nachrichtlich von Frau Waidele)

Wir fänden es toll, wenn diese Daten dennoch den Weg in Osiris5 finden würden, zumal Sie doch jährlich eine recht stattliche Anzahl von Bäumen begutachten.

Zuletzt möchte ich fragen, ob Sie Ihre Kategorisierungen auf einzelne Stadtteile herunter brechen können? Auch wenn die Sichtweise von Herr Renner zu hinterfragen ist, so wäre es spannend zu prüfen, inwieweit die Bäume der Kernstadt langsam in die Randbereiche abwandern, da Sie zwar in den Stadteinfahrten und zwischen den Ortsteilen umfangreich Bäume pflanzen, aber in der bestehenden Bebauung immer mehr davon fällen.

Insbesondere interessieren mich Ihre Zahlen heruntergebrochen auf die Oststadt.

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