Eine Analyse des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) zeigt, dass Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in der Regel den Gesamtverkehr reduzieren, statt ihn nur zu verlagern. Diese Erkenntnisse widerlegen die häufige Annahme, dass solche Maßnahmen lediglich zu einer Verdrängung des Pkw-Verkehrs in andere Bereiche führen würden. Stattdessen beobachtet man eine allgemeine Abnahme des Pkw-Verkehrs in den betroffenen Gebieten, da die Menschen mehr zu Fuß gehen und Rad fahren. Dieses Phänomen wird als „traffic evaporation“ beschrieben, was bedeutet, dass das Verkehrsaufkommen sich insgesamt verringert, anstatt an anderer Stelle wiederzukehren.
Bei den untersuchten Verkehrsberuhigungsprojekten sank der Pkw-Verkehr um 15 bis 28 Prozent in flächendeckenden Gebieten, um 25 bis 69 Prozent in Innenstädten und um 4 bis 52 Prozent in der Umgebung einzelner umgestalteter Straßen. Auch wenn teilweise Verlagerungseffekte in angrenzende Straßen beobachtet wurden, waren diese meist moderat. Die Studie betont die positive Wirkung solcher Maßnahmen auf Lebensqualität und Mobilität und empfiehlt, diese Erkenntnisse stärker in der Kommunalpolitik und -verwaltung zu berücksichtigen, insbesondere bei der Planung von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen.