„Stadtstaub“ ist unser musikalisches Protest-Experiment. Ein künstlerischer Ausdruck von Wut, Hoffnung, Widerstand – gegen eine Stadtentwicklung, die Menschen ausschließt, Räume zubetoniert, Beteiligung abwehrt. Und doch ist uns bewusst: Auch dieses Projekt bewegt sich in einem Spannungsfeld.
Die KI-generierte Persona „Stadtstaub“ trägt Merkmale – eine dunkle Hautfarbe, Dreadlocks, eine kraftvolle Stimme –, die in unserer realen Gesellschaft eng mit Rassismus, Stigmatisierung und Repression verwoben sind. Diese ästhetischen Codes nutzen wir, um eine Figur zu erschaffen, die laut ist, unbequem, nicht zu übersehen. Eine Rebellin aus Bits und Beats. Aber: Wir selbst erleben die Diskriminierung, die mit diesen Codes verbunden ist, nicht.
Wir sind ein kleines, weiß geprägtes Kollektiv, das seine Arbeit vollständig selbst finanziert – ohne Fördergelder, ohne Werbung, ohne Labels. Die KI gibt uns Möglichkeiten, die wir uns sonst niemals hätten leisten können: eine eigenständige Musikerin zu erschaffen, ihre Stimme, ihre Songs, ihr Bild. Doch mit dieser Freiheit wächst auch unsere Verantwortung.
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ToggleWir fragen uns: Dürfen wir das? Können wir das verantworten? Und wie gehen wir damit um?
Was für uns klar ist: Wir wollen keine Identitäten kopieren oder vereinnahmen. Wir wollen keine Repräsentation vorgaukeln, wo wir keine sind. Stattdessen möchten wir Denkräume öffnen, Widersprüche sichtbar machen und ehrlich über das sprechen, was uns beschäftigt. Auch über unsere eigenen Fehler. Auch über das, was uns unsicher macht.
Stadtstaub ist keine echte Person. Aber sie steht für echten Protest.
Sie ist Teil unserer Suche nach neuen Ausdrucksformen. Sie darf laut sein, zornig, widersprüchlich. Vielleicht wird sie sich verändern. Vielleicht muss sie das sogar. Denn wir wissen: Wenn wir für eine gerechtere Stadt kämpfen, müssen wir auch unsere eigene Position immer wieder kritisch hinterfragen.
Wenn du Fragen, Kritik oder Anregungen hast – schreib uns in den Kommentaren. Wir lernen gern dazu.
Wie wir bewusst(er) mit dieser Figur umgehen wollen – und wie du dich einbringen kannst
Das Projekt „Stadtstaub“ steht nicht außerhalb gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Wenn wir Codes nutzen, die eng mit Rassismus, Widerstandskultur und kollektiven Erfahrungen verwoben sind, dann braucht das einen reflektierten, solidarischen Umgang. Für uns bedeutet das:
1. Transparenz schaffen
Wir legen offen, dass Stadtstaub eine künstliche Figur ist. Sie wurde von uns erschaffen – nicht um jemandem eine Stimme zu nehmen, sondern um Themen eine Bühne zu geben, die oft überhört werden. Diese Transparenz ist keine Ausrede, sondern Teil der Verantwortung.
2. Widersprüche benennen
Wir verstecken die Konflikte nicht. Wir wissen: Der Protest, den wir ästhetisch erzeugen, basiert auf Erfahrungen, die wir selbst nicht gemacht haben. Das benennen wir – offen und öffentlich. Denn nur wer Widersprüche zulässt, kann daraus lernen.
3. Kritik integrieren
Kritik ist für uns keine Bedrohung, sondern eine Chance. Wenn du findest, dass Stadtstaub problematisch ist: Sag es. Schreib uns. Wir lesen, hören zu, diskutieren. Und wenn nötig, ändern wir auch Dinge. Wirklich.
4. Kontexte öffnen
Wir denken Stadtstaub nicht als feste Figur, sondern als offene Plattform. Sie kann sich wandeln, wachsen, widersprechen. Vielleicht wird aus ihr ein echtes Kollektiv. Vielleicht wird sie dezentral. Vielleicht wird sie auch eines Tages abgeschafft – wenn ihre Form der Repräsentation mehr schadet als nützt.
5. Beteiligung ermöglichen
Wir sind eine kleine, unabhängige Initiative, ohne Budget, ohne Fördertopf, ohne bezahlte Stellen. KI gibt uns künstlerische Mittel an die Hand, die sonst außerhalb unserer Reichweite wären. Doch sie ersetzt nicht echte Stimmen. Darum laden wir dich ein:
Du willst mitmachen, mitdenken, mitstören?
- Bist du Künstler:in, Musiker:in oder Aktivist:in mit eigener Geschichte? Dann bring sie ein.
- Hast du Perspektiven, die in unseren Songs fehlen? Zeig uns, wie sie klingen könnten.
- Willst du mit Stadtstaub streiten, tanzen, Texte schreiben, Beats bauen? Melde dich.
Wir glauben: Kunst ist politisch – aber nur dann relevant, wenn sie nicht abgeschlossen, sondern offen für Kritik und Kollektivität ist.
Werde Teil von Stadtstaub. Oder bring sie zu Fall. Beides ist erlaubt.

