Die These „Protest muss stören“, wie sie von Engler und Engler vertreten wird, betont die Notwendigkeit, dass wirkungsvoller Protest nicht einfach nur sichtbar sein sollte, sondern auch Unannehmlichkeiten und eine echte Unterbrechung des normalen Ablaufs erzeugen muss. Sie argumentieren, dass ohne eine solche Störung Protest oft ignoriert oder in seiner Bedeutung heruntergespielt wird.
- Signalwirkung und Dringlichkeit: Ein Protest, der den Alltag stört, schafft Aufmerksamkeit und vermittelt Dringlichkeit. Wenn ein Protest das gewohnte Umfeld oder Routinen beeinflusst, werden die Menschen gezwungen, hinzusehen und sich mit den Anliegen auseinanderzusetzen, selbst wenn sie zunächst vielleicht nicht betroffen oder interessiert sind.
- Macht und Verhandlungsspielraum: Engler und Engler sehen die Störung als Mittel, Machtstrukturen herauszufordern und ein größeres Gegengewicht aufzubauen. Durch das Hervorrufen von Unbehagen oder durch die Blockade von Ressourcen wird deutlich gemacht, dass die Anliegen der Protestierenden nicht ignoriert werden können. Die Störung verschafft der Bewegung so eine stärkere Position in Verhandlungen und öffnet Räume für Veränderung.
- Ethische Verantwortung: Die These „Protest muss stören“ verdeutlicht, dass Protestierende bereit sind, persönlichen und sozialen Einsatz zu zeigen, um Missstände sichtbar zu machen. Diese Art des Protests fordert die Gesellschaft auf, sich kritisch mit dem Status quo auseinanderzusetzen, auch wenn das kurzfristig unbequem ist.
Zusammengefasst plädieren Engler und Engler für eine Form des Protests, die nicht nur symbolisch ist, sondern die Gesellschaft in ihren Strukturen konfrontiert. Dadurch wird der Protest zu einem Instrument, das soziale und politische Veränderungen nicht nur fordert, sondern aktiv einleitet.