Wir sind entsetzt über die Fällung von 24 großen Straßenbäumen in der Berta-von-Suttner-Straße und über die Art und Weise, wie die Öffentlichkeit dabei übergangen wurde. Weder war diese Maßnahme in den offiziellen Geodaten des Baumkatasters enthalten, welches wir für teure Gebühren von Ihnen erstreiten mussten, noch wurde sie in der Informationsveranstaltung, die vor wenigen Wochen stattfand, transparent gemacht. Im Gegenteil: Dort war lediglich die Fällung eines einzelnen Baumes wegen eines mangelhaften Baumquartiers vorgesehen. Dass nun die gesamte Straße kahlgeschlagen wurde, ist ein Schlag ins Gesicht aller, die sich für den Erhalt der städtischen Bäume und eine transparente Bürgerbeteiligung einsetzen.

Zwar gibt es einen Pressebericht, der die Maßnahme rechtfertigt, doch das ersetzt keine ehrliche Kommunikation im Vorfeld. Wozu führen wir langwierige Auseinandersetzungen zum Schutz der Bäume, wenn sich im Handeln der Verwaltung ohnehin nichts ändert? Warum mussten tatsächlich alle Bäume fallen, obwohl eine schrittweise Sanierung der Baumquartiere möglich gewesen wäre? Warum wurden die bereits leerstehenden Baumquartiere nicht zuerst saniert, um das Fällen der bestehenden Bäume zu vermeiden? Viele der gefällten Bäume hatten trotz der Mängel im Boden einen gesunden Baumumfang und ordentlichen Wuchs. Nur wenige Bäume waren für ihr Alter zu schlank.
Die Stadtverwaltung spricht von 360.000 Euro für neue Baumquartiere – doch das ist nur ein weiteres Beispiel für eine Praxis, bei der erst jahrzehntelang Bäume unter angeblich schlechten Bedingungen wachsen müssen, dann pauschal gefällt wird, um mit viel Geld eine “Verbesserung” herbeizuführen. Dass die Betonringe problematisch sind, ist nicht neu. Die Stadtverwaltung hätte längst reagieren können, ohne gleich eine komplette Rodung vorzunehmen.

Inhalt
ToggleWir fordern
- Eine sofortige Offenlegung der Entscheidungsgrundlagen, inklusive aller Gutachten, die die Fällung von 24 Bäumen als alternativlos darstellen.
- Eine Erklärung, warum diese Maßnahmen nicht offen in den Baumkatasterdaten und der Informationsveranstaltung kommuniziert wurden.
- Ein zukunftsfähiges Konzept für den Umgang mit bestehenden Stadtbäumen, das nicht immer erst dann aktiv wird, wenn eine Fällung längst beschlossen ist.
Offenburg wirbt mit Klimaanpassung und einer grünen Stadtentwicklung – doch diese Baumfällungen stehen in direktem Widerspruch dazu. Wir erwarten eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema, statt nur nachträgliche Rechtfertigungen.
Mit entschiedener Forderung nach Aufklärung.
Siehe auch
https://www.bo.de/lokales/offenburg/mehr-platz-in-neuen-baumquartieren-in-offenburg
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
Ich bin unendlich traurig und fassungslos wie hier vorgegangen wird. Ich bin so wie ihr, für den Erhalt eines jeden Baumes der gesund ist. Am liebsten sind mir die Bäume im Wald, da sie ohne eine Begrenzung wachsen können. Für die Stadtbäume sollte es auch eine schönere Lösung geben, als sie in Betonringe zu pflanzen. Das können wir Ihnen nicht durchgehen lassen
Wundert mich leider wenig, bei diesem CDU Bürgermeister, der bei einer „Demo gegen rechts“ mit seinen Schäfchen neben dem AfD Stand steht und mit CDU Windrädchen wedelt… und dann auch noch die Nerven hatte, auf die Bühne zu gehen und sich demokratisch geben…
Sehr traurig und schade um die Bäume.