Erfolgreicher Druck: Stadt Offenburg nimmt Baumschutz endlich ernster

Seit fast zwei Jahren kämpfen wir mit Nachdruck für den Schutz der Offenburger Stadtbäume. Immer wieder mussten wir erleben, wie Bäume gefällt wurden, während Nachpflanzungen nur unzureichend oder gar nicht stattfanden. Der Zugang zum Baumkataster war erschwert, und echte Transparenz blieb aus. Doch unser beharrlicher Protest zeigt nun Wirkung: Am 11. Februar 2025 fand erstmals seit Herbst 2023 wieder eine öffentliche Informationsveranstaltung zu den baumfachlichen Maßnahmen in Offenburg statt.

Diese Veranstaltung war für die Stadt ein riesiger Schritt in Richtung Offenheit und Transparenz. Dafür sagen wir Danke. Vor allem, dass gegenüber bisherigen Formaten ausreichend Zeit für Fragen und sogar Diskussion blieb, war sehr wichtig für die öffentliche Wahrnehmung.

Mehr Transparenz – Ein erster Erfolg

Eine der großen Veränderungen: Die Stadtverwaltung hat begonnen, mehr Informationen aus dem Baumkataster offenzulegen. Das ist ein direkter Erfolg unserer kontinuierlichen Forderungen nach mehr Transparenz. Doch wir bleiben dran – unser Ziel bleibt die vollständige Open-Data-Veröffentlichung des Baumkatasters. Nur so können Bürger*innen nachvollziehen, wie es um den Baumbestand tatsächlich bestellt ist und ob die Maßnahmen ausreichen, um ihn langfristig zu erhalten.

811 Fällungen – doch die Zahl der Nachpflanzungen steigt

Die nackten Zahlen zeigen, dass der Verlust an Stadtbäumen weiterhin alarmierend ist: Im Winter 2024/2025 wurden erneut 811 Bäume gefällt (angekündigt waren nur 726). Davon immerhin 295 Einzelfällungen. Doch ein wichtiger Fortschritt wurde erzielt: Während 2023 lediglich knapp 100 Bäume nachgepflanzt wurden, sind es für 2024 nun bereits 194 Nachpflanzungen. Das ist zwar noch weit von dem entfernt, was für eine nachhaltige Stadtbegrünung nötig wäre – mindestens 500 Neupflanzungen jährlich wären erforderlich –, doch es zeigt, dass der politische Druck wirkt.

Wie wir die Stadt zum Handeln bringen

Es ist offensichtlich, dass die Stadtverwaltung nicht von sich aus diese Veränderungen vorgenommen hätte. Sie wird nie öffentlich zugeben, dass unser Protest einen Einfluss hatte – doch die Fakten sprechen für sich. Ohne beharrliche Anfragen, Aktionen und öffentliche Aufmerksamkeit hätte es dieses Umdenken wohl nicht gegeben, und die Pflanzzahlen wären weiterhin minimal geblieben.

Daher bleibt unser Vorgehen klar:

  • Öffentlichkeit herstellen: Indem wir kontinuierlich über die Entwicklungen berichten, setzen wir die Signale für den Baumerhalt in Offenburg.
  • Zahlen einfordern: Wir lassen nicht locker, bis ein vollständiges, transparentes Baumkataster regelmässig als Open Data verfügbar ist.
  • Forderungen klar formulieren: Mindestens 500 Nachpflanzungen pro Jahr sind erforderlich, um den Bestand zu halten – für eine hitzeresiliente Stadtentwicklung muss diese Zahl sogar noch steigen. Insbesondere für die Bäume im öffentlichen Raum braucht es eine moderne Baumschutzsatzung, welche den Erhalt und Ausbau des Baumbestands fördert.
  • Politischen Einfluss nutzen: Wir arbeiten weiter daran, dass das Thema Baumschutz in politischen Gremien und der Stadtgesellschaft oberste Priorität bekommt.

Unser Engagement geht weiter

Der Abend hat gezeigt, dass unser Einsatz nicht umsonst war. Die Stadtverwaltung hat das Thema Bäume nicht mehr ignorieren können. Doch wir dürfen uns nicht auf diesen Teilerfolgen ausruhen. Wir werden weiter einfordern, dass Stadtbäume nicht nur erhalten, sondern massiv aufgestockt werden. Eine klimafitte Stadt braucht mehr Grün – und wir bleiben dran, damit Offenburg diesen Weg konsequent geht.

Presse

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