Die Stadtverwaltung Offenburg reagiert positiv auf die Forderung der Konferenz für Urban Transformation Design (KfUTD), das neue Landesinstrument der Schulstraßen und Schulzonen auch in Offenburg einzuführen. In einem Schreiben an die Initiative erklärt der Leiter der Verkehrsplanung, Marco Pastorini, man sehe darin „ein hohes Potential, um Schulwege sicherer und attraktiver zu machen“ und wolle das Instrument künftig „bei laufenden Planungen ergebnisoffen prüfen“.
Konkret sollen erste Überlegungen in Zell-Weierbach (Schulcampus) und im Bereich Montessorischule / Hl.-Geist-Areal Albersbösch erfolgen. Eine Gesamtkonzeption für alle Offenburger Schulen sei jedoch „mangels Ressourcen“ derzeit nicht vorgesehen.
Wir begrüßen, dass die Verwaltung das neue Instrument grundsätzlich positiv bewertet, aber der neue Erlass des Verkehrsministeriums vom 28. August verpflichtet die Kommunen ausdrücklich, Schulstraßen und Schulzonen zu prüfen und umzusetzen, wo dies möglich ist. Sich auf fehlende Ressourcen zu berufen, ist in diesem Fall keine Option – denn es geht um die Sicherheit unserer Kinder.
Land gibt klaren Auftrag – Offenburg muss handeln
Mit dem Erlass hat das Land Baden-Württemberg die rechtlichen Hürden beseitigt und eine klare politische Richtung vorgegeben:
- Kommunen dürfen Schulstraßen ohne aufwendige Gutachten einführen,
- zeitlich begrenzte Sperrungen etwa zu Bring- und Abholzeiten sind rechtlich gesichert,
- und die Maßnahmen gelten als Teil der kommunalen Schulwegsicherungspflicht.
Andere Städte – von Freiburg über Stuttgart bis Ulm – bereiten bereits Pilotprojekte vor, wenn Offenburg jetzt zögert, bleibt es erneut Zuschauerin statt Vorreiterin einer sicheren und kindgerechten Stadtentwicklung.
Die KfUTD fordert deshalb:
- Ein stadtweites Handlungskonzept zur Einführung von Schulstraßen und Schulzonen an allen Offenburger Schulen,
- Ein Pilotprojekt noch im laufenden Schuljahr 2025/26, z. B. an einer Grundschule mit hoher Verkehrsbelastung,
- Eine verbindliche Beteiligung von Eltern, Schulen, Schüler:innen und Fachverbänden (FUSS e.V., ADFC, VCD, Elternbeiräte), um tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Das Land hat den Weg frei gemacht – jetzt muss Offenburg endlich gehen, sichere Schulwege sind kein Luxus, sondern eine Verpflichtung gegenüber der jungen Generation.
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