You are currently viewing Jan Gehl – Der menschliche Maßstab
Von Gene Driskell, Atlanta, GA - flickr: Jan Gehl, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11800998

Jan Gehl – Der menschliche Maßstab

Jan Gehl hebt hervor, dass moderne Städte oft den menschlichen Maßstab verlieren und zu sehr auf den Autoverkehr ausgerichtet sind. Als Lösungen schlägt er vor, den Straßenraum für Fußgänger und Radfahrer zurückzugewinnen und den öffentlichen Raum besser zu gestalten, um die Lebensqualität zu erhöhen.

Jan Gehl im Interview

Er kritisiert die Abkehr vom sozialen Wohnungsbau und die Dominanz privater Entwickler, die auf Profit aus sind. In einem Interview spricht der dänische Architekt Jan Gehl über seine langjährige Arbeit zur Förderung humanerer Städte.

Er berichtet auch von seinen Projekten in verschiedenen Städten wie New York, Moskau und Amman, und betont die Wichtigkeit von politischen Entscheidungen im Städtebau. Gehl plädiert für eine bessere Einbeziehung der Bürger in die Stadtplanung und betont die politische Verantwortung von Architekten. Trotz einiger Herausforderungen, die durch die aktuelle Pandemie-Situation hervorgerufen werden, bleibt Gehl optimistisch und hofft auf eine Zukunft, in der Städte besser auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten sind.

Lies das Interview mit Jan Gehl: https://www.ad-magazin.de/article/jan-gehl-interview

Moderne Stadtplanung

Moderne Stadtplaner schätzen Jan Gehl für seine innovativen Ansichten und Praktiken in der Stadtplanung, die auf die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen abzielen. Hier sind einige der Kernpunkte, warum Jan Gehl in der modernen Stadtplanung hoch geschätzt wird:

  1. Menschzentrierte Stadtplanung: Gehl ist bekannt für seinen menschenzentrierten Ansatz zur Stadtplanung. Er betont die Bedeutung der Gestaltung von Städten in einer Weise, die den Bedürfnissen und dem Wohlbefinden der Menschen gerecht wird, anstatt sich nur auf die Mobilität zu konzentrieren. Er empfiehlt, sich auf die Gestaltung guter Wohngebiete zu konzentrieren und die Mobilität an zweiter Stelle zu setzen​1​. Durch seine Arbeit und Forschung hat er herausgestellt, dass die Qualität des öffentlichen Raums und die Interaktion zwischen öffentlichem Raum und öffentlichem Leben wesentlich für die Lebensqualität in Städten sind​2​.
  2. Förderung der Fußgänger- und Radfahrerfreundlichkeit: Gehl legt einen besonderen Schwerpunkt auf die städtebauliche Qualität für Fußgänger und Radfahrer. Er setzt sich für die Einschränkung des Autoverkehrs, verbesserte Anreize zum Fahrradfahren, und die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs ein​3​​4​.
  3. Detailorientierte Betrachtung und Transformation von Städten: Gehl hat einen Ansatz entwickelt, bei dem er Millionenstädte kleinmaßstäblich und im Detail betrachtet, um Mittel und Wege zu finden, dysfunktionale und unwirtliche Stadtlandschaften entscheidend zu verändern​5​.
  4. Verbesserung der städtebaulichen Infrastruktur: Durch seine Arbeit zielt Gehl darauf ab, die städtebauliche Infrastruktur zu verbessern und die Lebensqualität für alle Stadtbewohner, insbesondere Fußgänger, Radfahrer, Senioren und Familien, zu optimieren​2​.
  5. Einfluss auf globale Städte: Gehls Arbeit hat weltweit Anerkennung gefunden, und er hat bedeutende städtebauliche Projekte in verschiedenen Teilen der Welt betreut, wie z.B. die Verbesserung der Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger in New York City und die Gestaltung der längsten Fußgängerzone Europas in Kopenhagen​2​.

Durch seine einflussreichen Konzepte und Projekte hat Jan Gehl moderne Stadtplaner inspiriert, den menschlichen Maßstab in den Vordergrund ihrer Planungsansätze zu stellen, was zu einer besseren Lebensqualität und nachhaltigeren urbanen Umgebungen führt.

Lebenqualität in der Innenstadt

Jan Gehl hat seine Ansätze zur Stadtplanung hauptsächlich im Sinne der Lebensqualität der Menschen formuliert. Durch seine Konzepte zielt er darauf ab, die Attraktivität und Funktionalität von Innenstädten zu erhöhen, was indirekt auch positive Auswirkungen auf die kommerzielle Nutzung haben kann. Hier sind einige Punkte, wie seine Ansätze die kommerzielle Nutzung von Innenstädten fördern könnten:

  1. Förderung des Fuß- und Radverkehrs: Gehl betont die Notwendigkeit, Innenstädte fußgänger- und fahrradfreundlich zu gestalten. Durch die Reduzierung von Parkplätzen und die Förderung des Gehens und Radfahrens können mehr Menschen ermutigt werden, die Innenstadt zu nutzen, was wiederum die Kundenfrequenz in Geschäften und anderen kommerziellen Einrichtungen erhöhen kann​1​.
  2. Belebung der Innenstädte: Durch seine Konzepte werden Innenstädte belebt, was die Attraktivität für Besucher und somit auch für kommerzielle Aktivitäten erhöht. Seine Arbeiten bieten umfangreiches Anschauungsmaterial für urbane Zukunftsrezepte, die auch in Zeiten der Pandemie relevant bleiben​2​.
  3. Schaffung von Treffpunkten: Gehl betont die Wichtigkeit von Orten in der Stadt, an denen Menschen zusammenkommen können. Diese Treffpunkte können auch Orte des Handels und des Geschäfts sein, was die kommerzielle Nutzung der Innenstadt fördert​3​.
  4. Attraktivitätssteigerung: Durch den Bau neuer Gehwege und die Aufwertung von Flächen in der Innenstadt wird die Attraktivität für Fußgänger erhöht. Dies kann wiederum die kommerzielle Nutzung fördern, da attraktive Innenstädte mehr Besucher anziehen, die dann auch die lokalen Geschäfte und Dienstleistungen nutzen​4​.
  5. Zitat über attraktive Städte: Gehl wird mit dem Zitat zitiert: “Eine attraktive Stadt ist wie eine gute Party. Die Leute bleiben länger als geplant.” Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung einer ansprechenden Gestaltung der Innenstadt, die die Verweildauer der Menschen und damit auch die Wahrscheinlichkeit von kommerziellen Interaktionen erhöhen kann​5​.

Indem er die Bedeutung des menschlichen Maßstabs und der Gemeinschaft in städtischen Räumen betont, trägt Gehl indirekt zur Förderung einer belebten und kommerziell erfolgreichen Innenstadt bei.

Siehe auch

Städte für Menschen

Schreibe einen Kommentar