In einem kürzlich erschienenen Pressebericht äußerte Matthias Drescher, Vorsitzender der Bürgervereinigung Süd, Kritik an unserer bevorstehenden Aktion „Zebrastreichen“ am 1. April 2025. Herr Drescher verweist auf bereits bestehende Querungsmöglichkeiten entlang der Ortenberger Straße und hält unsere Forderungen nach weiteren Maßnahmen und Tempo 30 für nicht nachvollziehbar.
Da wir eine andere Perspektive auf die Verkehrssicherheit in der Ortenberger Straße haben, nehmen wir gerne die Gelegenheit wahr, hier noch einmal sachlich und lösungsorientiert auf diese Kritik einzugehen:
Wir begrüßen ausdrücklich, dass sich Herr Drescher von der Bürgervereinigung Süd an der Diskussion um eine sichere Gestaltung der Ortenberger Straße beteiligt. Genau diese öffentliche Auseinadersetzung braucht es, um die Situation für Fußgänger:innen nachhaltig zu verbessern.
Allerdings macht gerade sein Statement deutlich, warum unsere Aktion wichtig ist:
- Herr Drescher verweist auf vorhandene Querungsmöglichkeiten wie Ampeln oder eine Querungshilfe. Unsere Erhebungen zeigen jedoch deutlich, dass diese Angebote am falschen Platz sind oder kaum angenommen werden, weil sie weit entfernt von den tatsächlichen Fußwegen liegen. Die Distanz dazwischen beträgt über einen halben Kilometer. Über 100 gezählte Querungen pro Stunde direkt auf Höhe des EDEKA belegen klar, dass es hier ein akutes Sicherheitsproblem gibt, dem die bestehenden Querungen offensichtlich nicht gerecht werden.
- Der Hinweis auf den bestehenden Zebrastreifen am Kreisverkehr bestätigt genau unser Argument: Zwischen dieser Stelle und der Ampel an der Pfefferle-Kreuzung klafft eine gefährliche Lücke. Menschen überqueren eben dort, wo ihre Wege verlaufen – das zeigen unsere Beobachtungen eindeutig. Sicherheit muss sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, nicht umgekehrt.
- Auch die Aussage, dass aufgrund der Verkehrssituation ohnehin selten höhere Geschwindigkeiten als 30 km/h erreicht werden, unterstreicht eher unser Anliegen: Warum nicht Tempo 30 gleich offiziell festsetzen und damit klare und sichere Verhältnisse für alle schaffen? Das senkt nachweislich Unfallzahlen und erhöht die Verkehrssicherheit deutlich. Und gerade wenn Autos hier von sich aus nur noch Tempo 30 fahren können, bleiben umso weniger Lücken für Fußgänger:innen, welche die Fahrbahn queren wollen.
- Es geht uns nicht darum, vorhandene Maßnahmen schlechtzureden, sondern sie besser und wirkungsvoller zu gestalten. Unsere Vorschläge zur Verengung der Einfahrt in den Tannweg beispielsweise würden nicht nur die Verkehrssicherheit erhöhen, sondern durch Entsiegelung und zusätzliche Bäume auch das Wohnumfeld nachhaltig aufwerten.
Genau deswegen wollen wir mit der Veranstaltung „Zebrastreichen“ am 1. April konstruktiv und direkt vor Ort diskutieren – damit die Verbesserungen dort stattfinden, wo sie am dringendsten benötigt werden. Wir laden Herrn Drescher herzlich ein, sich an diesem Dialog zu beteiligen und gemeinsam mit uns nach optimalen Lösungen für alle zu suchen.
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