93 Bäume, die keine Bäume sind – Bauhaus Offenburg

Offener Brief an die Betreiber des Bauhaus und die Stadtverwaltung

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir wenden uns heute an Sie, um auf eine dringliche und zukunftsweisende Thematik hinzuweisen, die nicht nur das Erscheinungsbild Ihres Geländes betrifft, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zu einer klimaresilienten Stadt leisten könnte: die Pflege und Entwicklung der Bäume auf dem Gelände des Bauhaus.

Auf Ihrem Gelände stehen 93 Bäume, die durch einen jährlich radikalen Rückschnitt in ihrer natürlichen Entwicklung stark beeinträchtigt werden. Zusätzlich sind mehrere Baumscheiben unbepflanzt, was den Eindruck erweckt, dass die ursprünglich geforderte Begrünungspflicht nicht vollständig umgesetzt wurde. Zwar erfüllen die bestehenden Bäume und leeren Baumscheiben formal möglicherweise die Auflagen der damaligen Baugenehmigung, jedoch wird das eigentliche Ziel – ein Beitrag zur Klimaanpassung und zur Verbesserung der städtischen Lebensqualität – nicht erreicht.

Ein Baum, der regelmäßig so stark zurückgeschnitten wird, kann seine natürlichen Funktionen kaum erfüllen. Er kann weder ausreichenden Schatten spenden, noch effektiv zur Kühlung der Umgebung beitragen oder Schadstoffe und CO₂ in nennenswertem Umfang binden. Darüber hinaus wird die Lebensdauer dieser Bäume durch den radikalen Rückschnitt erheblich verkürzt.

Wir fordern Sie daher dringend auf, gemeinsam eine nachhaltigere Lösung zu entwickeln, die den Anforderungen an eine klimaresiliente Stadt gerecht wird. Konkret schlagen wir folgende Maßnahmen vor:

  1. Nachpflanzung der leeren Baumscheiben: Nutzen Sie die Gelegenheit, diese Baumscheiben mit klimaresilienten Baumarten zu bepflanzen, die gut an urbane Bedingungen angepasst sind und langfristig einen ökologischen Mehrwert bieten.
  2. Verzicht auf radikalen Rückschnitt: Lassen Sie die Bäume in ihrer natürlichen Form wachsen, um ihre Funktionen als Schattenspender, Luftreiniger und CO₂-Speicher vollständig zu entfalten.
  3. Pflege durch Fachleute: Sorgen Sie für eine fachgerechte Pflege der Bäume, die deren Gesundheit fördert und eine langfristige Entwicklung gewährleistet.
  4. Öffentliche Vorbildfunktion: Als großer Gewerbebetrieb können Sie durch eine vorbildhafte Begrünung zeigen, wie Unternehmen aktiv zur Klimaanpassung in Städten beitragen können. Dies könnte auch ein positives Signal an Ihre Kundschaft senden.

Wir appellieren auch an die Stadtverwaltung, sicherzustellen, dass Begrünungsauflagen in Baugenehmigungen nicht nur formal erfüllt werden, sondern ihrem eigentlichen Zweck gerecht werden. Eine Überprüfung der bestehenden Vorgaben und eine stärkere Kontrolle wären hier ein wichtiger Schritt.

Unsere Städte stehen vor großen Herausforderungen im Zuge des Klimawandels. Jeder Beitrag zählt – auch der, den diese 93 Bäume und die bislang ungenutzten Baumscheiben leisten könnten. Lassen Sie uns gemeinsam Verantwortung übernehmen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Mehr Fotos findest du hier: https://photos.app.goo.gl/KF3Rw7CaLc3gj4dF7

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