Ein plakatives grafisches Plakat mit den deutschen Worten WAS JETZT ZÄHLT! über einer erhobenen Faust. Darunter sind Silhouetten von Fabriken, Windrädern, Häusern, städtischen Gebäuden und marschierenden Menschen zu sehen; die Farben sind hauptsächlich rot, schwarz und weiß.

Wahlprüfsteine zur Landtagswahl 2026: Was wir die Parteien fragen – und warum

Im Februar (23.02.2026, 19 Uhr) werden wir in Offenburg mit den Kandidat:innen der Landtagswahl ins Gespräch gehen. Grundlage unserer Podiumsdiskussion sind die Wahlprüfsteine der gemeinsamen Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg (LAK) zur Landtagswahl am 8. März 2026 .

Diese Wahlprüfsteine kommen über das Projekt „Runder Tisch“ zu uns nach Offenburg. Die Konferenz für Urban Transformation Design (KfUTD) ist Teil dieses Runden Tisches – und wir halten es für notwendig, diese Fragen frühzeitig öffentlich zu machen. Denn sie betreffen nicht abstrakte Landespolitik, sondern unseren Alltag hier vor Ort: Wohnen, Armut, Klima, Beteiligung, Bildung, Gesundheit.

Warum Wahlprüfsteine – und warum jetzt?

Die LAK hat bereits 2021 eine Charta zur Landtagswahl vorgelegt. Viele der damaligen Forderungen schafften es nicht in den Koalitionsvertrag. Das ist die nüchterne Ausgangslage.
Für die kommende Legislatur 2026–2031 stellt sich deshalb erneut die Frage:
Sind die Parteien bereit, ihre politischen Versprechen verbindlich zu machen – oder bleiben es wohlklingende Überschriften?

Gerade in Zeiten multipler Krisen braucht Politik Klarheit. Und sie braucht Gegenüber, die nachfragen.

Die zentralen Themen der Wahlprüfsteine

Die Wahlprüfsteine der LAK umfassen 14 Themenfelder. Sie eint ein gemeinsamer Anspruch: Politik vom Menschen her zu denken.

Im Kern geht es um:

  • Menschenrechte als Leitlinie aller Gesetzgebung
  • Armutsbekämpfung als dauerhafte Landesaufgabe
  • Klimaschutz und Klimaanpassung mit echter Priorität
  • Bezahlbares Wohnen als soziales Kernproblem
  • Gesundheit („Health in all policies“) und Prävention
  • Bildungsgerechtigkeit, unabhängig von Herkunft
  • Starke Zivilgesellschaft und echte Beteiligung von unten
  • Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land
  • Sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft, ohne Menschen zurückzulassen
  • Anerkennung und Schutz von Minderheiten
  • Humanitäre Migrations- und Asylpolitik
  • Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Oberrhein
  • Internationale Verantwortung für Frieden und Verständigung

Das sind keine Nischenthemen. Das sind die Sollbruchstellen unserer Gesellschaft.

Warum diese Fragen nach Offenburg gehören

Offenburg ist kein politischer Rand. Was hier entschieden wird – beim Wohnen, bei Verkehr, bei Flächennutzung, bei sozialer Infrastruktur – ist exemplarisch für viele Städte in Baden-Württemberg.

Als KfUTD erleben wir immer wieder:
Beteiligung wird beschworen, aber selten ernsthaft geteilt.
Soziale Fragen werden anerkannt, aber nicht priorisiert.
Klimaziele werden formuliert, aber lokal ausgebremst.

Die Wahlprüfsteine geben uns ein Instrument an die Hand, um genau hier nachzuhaken – konkret, öffentlich und vergleichbar.

Unsere Podiumsdiskussion: kein Schlagabtausch, sondern Klärung

Im Februar werden wir die Landtagsabgeordneten mit diesen Fragen konfrontieren. Nicht parteitaktisch, sondern inhaltlich.
Uns interessiert weniger das Ausweichen – sondern die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen:

  • Was landet im Koalitionsvertrag?
  • Was wird finanziell hinterlegt?
  • Und wo sagen Parteien ehrlich: Dazu fehlt uns der politische Wille?

Einladung zur öffentlichen Debatte

Wir veröffentlichen die Wahlprüfsteine bewusst vorab, weil Demokratie nicht erst am Wahltag beginnt.
Wir laden alle Interessierten ein, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, Positionen zu prüfen – und die Antworten der Parteien kritisch zu begleiten.

Die Wahl kommt.
Die Krisen auch.
Entscheidend ist, ob Politik diesmal den Mut hat, beides zusammenzudenken.

Die Podiumsdiskussion hierzu findet am 23. Februar 2026 um 19 Uhr in der Poststraße 16, Offenburg statt.

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