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Reicht uns Frauen das Geld im Alter?

Der Frauenarbeitskreis von Bündnis 90 / Die Grünen traf sich im Innenstadtzentrum zu einem Gesprächsabend über das Thema Reicht uns Frauen das Geld im Alter? mit Beate Müller-Gemmeke, MdB. Sie ist Sprecherin der Grünen Fraktion im Bundestag für Arbeitsmarktpolitik und Arbeitnehmerrechte und leitet den Gewerkschafts- und Sozialbeirat im Deutschen Bundestag. Am Mittwoch, 24.01, stellte sie sich den Fragen der möglichen Kandidatinnen der Kommunalwahl 2024 von Bündnis 90/Die Grünen und weiteren Interessierten unter der Moderation von Felicitas Schäbitz.

Beate Müller-Gemmeke sprach zu Beginn über die politischen Instrumente mit denen das Ziel des Menschenwürdigen Lebens im Alter von den Regierungsfraktionen in Berlin erreicht werden soll. Dabei hob sie die Anhebung des Mindestlohns und die Vermeidung des Lohndumpings bei Vergabe von staatlichen Aufträgen hervor, die federführend durch die Grünenfraktion im Bundestag erreicht wurden. Zäh hingegen verliefen die Verhandlungen zur Abschaffung des steuerlichen Ehegattensplittings, das oft eine Mehrarbeit von Frauen durch eine hohe steuerliche Belastung unattraktiv macht. Auch mit der Steigerung der Mittelzuflüsse in der Rentenversicherung z.B. durch eine Versicherungspflicht für Politiker, Beamte und Selbstständige komme man weniger voran. Weitere Parameter sind der Ausbau der Kinderbetreuung sowie die Anpassungsfähigkeit der Arbeitgeber in Bezug auf Wahl des Arbeitsortes, der Zeit und den Arbeitsstunden. Beate Müller-Gemmeke betonte, dass gerade diese Flexibilität für Frauen in den familienintensiven Betreuungsjahren unverzichtbar wäre. Der momentane Fachkräftemangel versetze die Arbeitnehmer:innen in die Lage diese Flexibilität einzufordern und ermögliche es den Bedürfnissen von Familien gerechter zu werden.

Immer noch bildet eine qualifizierende Ausbildung die Grundlage für das ausreichende Einkommen im Alter, denn diese ist entscheidend für die Lohnhöhe. Wesentlich für die spätere Rentenhöhe ist dann die tatsächlich im Arbeitsleben geleistete Arbeitszeit und die dadurch erworbenen Rentenpunkte. Hierbei ist in Familien partnerschaftliches Miteinander erforderlich, sowohl die Care-Arbeit als auch die Arbeitszeit zu teilen. Denn in erster Linie geraten Familienmütter vermehrt in die sogenannte Minijobfalle, die kaum zu Erhöhung der Beitragszeiten und damit der Rentenhöhe führt. Dieser Informationsmangel zeigt sich vor allem bei jüngeren Frauen ergänzt dazu die Mitarbeiterin der deutschen Rentenversicherung, Frau Himmelsbach, da sich viele Frauen zu wenig für ihre finanzielle Absicherung im Alter interessieren. Abhilfe schaffen könnte eine persönliche Vorsorgeberatung, die im Servicezentrum der Altersvorsorge in Offenburg von der zuständigen Mitarbeiterin Inga Kluska angeboten wird.

Ist die Erwerbsbiographie erst einmal geschrieben, so Beate Müller-Gemmeke, lässt sich daran nichts mehr ändern und eine mögliche Altersarmut ist vorprogrammiert.

Dieser Themenabend war Auftakt zu einer Informationsreihe des Frauen AK Bündnis90/Die Grünen zur Kommunalwahl 2024 für Frauen in der Ortenau.

Foto, von links nach rechts: Dörte Rössler, Felicitas Schäbitz, Renate Kohlund, MdB Beate Müller-Gemmeke, Annette Steinhausen, Maren Seifert, Elisabeth Schilli, Güllü Erdem, Benigna Bacher

Weitere Termine dieser Reihe: 

06.04. Familienfreundliches Rathaus mit MdL Swantje Sperling

02.05. Bildungspolitik mit MdL Sandra Boser

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