Die mutige iranische Studentin Ahou Daryaei hat weltweit Schlagzeilen gemacht. Ihr stiller, aber kraftvoller Protest gegen die brutale Kontrolle und Unterdrückung von Frauen im Iran ist ein Sinnbild für die Stärke und Entschlossenheit, die viele iranische Frauen täglich aufbringen. Ahou Daryaei wurde an ihrer Universität in Teheran von Sicherheitskräften und Mitgliedern der Basidsch-Miliz belästigt, weil sie angeblich ihr Kopftuch nicht korrekt trug. Die Situation eskalierte, als man versuchte, sie gewaltsam in einen Sicherheitsraum zu zerren. In einem Akt des Protests und der Selbstbestimmung riss sie sich ihre Hose herunter und warf sie den Beamten entgegen. Nur in Unterwäsche bekleidet, mit offenen Haaren und verschränkten Armen, lief sie über den Campus – eine Geste der Auflehnung und des Widerstands gegen die Zwangsverschleierung und die geschlechtsbasierte Unterdrückung.
Der Staat reagierte mit Härte: Daryaei wurde als „psychisch krank“ diffamiert und in eine Psychiatrie eingewiesen. Diese Praxis, Frauen als „geistig instabil“ darzustellen, um sie zu diskreditieren, ist eine gängige Taktik des iranischen Regimes, um Frauen einzuschüchtern und Proteste zu ersticken. Die bekannte Aktivistin Masih Alinejad und andere internationale Beobachter*innen schlagen Alarm, denn die Zwangseinweisung in die Psychiatrie ist oft nur der Beginn eines Martyriums, das zu Folter und erzwungenen Geständnissen führen kann.
Die Weltgemeinschaft steht angesichts solcher Geschehnisse in der Pflicht, ihre Solidarität zu zeigen. Doch was können wir, aus der Ferne und mit den Mitteln der Zivilgesellschaft, tun, um Ahou Daryaei und die iranischen Frauenbewegung zu unterstützen?
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ToggleDer Mut von Ahou Daryaei als Inspiration für unsere Unterstützung
Ahou Daryaeis Geschichte ist ein kraftvolles Beispiel für den Widerstand, den Frauen im Iran gegen das repressive System leisten. Ihr Mut kann auch uns inspirieren, aktiv zu werden und unsere Stimme zu erheben. Hier sind einige konkrete Schritte, die wir unternehmen können, um diesen Widerstand zu unterstützen und die Aufmerksamkeit auf die Schicksale der Frauen im Iran zu lenken:
- Öffentliches Bewusstsein schaffen: Erzählen wir Ahou Daryaeis Geschichte weiter – im persönlichen Gespräch, auf sozialen Medien, in Diskussionsforen. Je mehr Menschen von ihrem Mut und den Folgen erfahren, desto größer ist der Druck auf internationale Entscheidungsträger*innen und die Aufmerksamkeit auf die Missstände.
- Solidarität auf Demonstrationen zeigen: In vielen Städten weltweit finden Solidaritätsaktionen und Mahnwachen für die iranischen Frauen statt. Indem wir daran teilnehmen oder solche Aktionen selbst organisieren, zeigen wir, dass wir uns nicht von den Grenzen eines Landes von der Solidarität abhalten lassen.
- Online-Petitionen und Initiativen unterstützen: Mehrere Organisationen setzen sich für die Freilassung und den Schutz von Aktivist*innen im Iran ein. Diese Petitionen und Schreiben an Regierungen und Menschenrechtsorganisationen können eine klare Botschaft senden und den Druck auf das Regime erhöhen.
- Engagement bei NGOs und Menschenrechtsorganisationen: Finanzielle Unterstützung für Organisationen, die sich für die Rechte von Frauen und politischen Gefangenen im Iran einsetzen, ist eine direkte Möglichkeit, etwas zu bewirken. Diese Organisationen arbeiten oft an der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, bieten rechtliche Unterstützung und leisten Hilfe für Betroffene und deren Familien.
- Eintreten für politische Sanktionen: Wir können uns an politische Entscheidungsträger*innen wenden und sie auffordern, durch gezielte Sanktionen gegen iranische Funktionäre und Organisationen Druck aufzubauen. Insbesondere wirtschaftliche Sanktionen, die sich gegen die Machthaber richten und nicht die Bevölkerung treffen, können Wirkung zeigen.
Das globale Signal: Ein Kampf gegen die Unterdrückung von Frauenrechten
Der Kampf, den Ahou Daryaei führt, ist kein isoliertes Ereignis, sondern Teil einer Welle von Protesten im Iran. Der Aufschrei dieser Frauen erinnert uns daran, wie wertvoll und doch fragil Freiheit ist. Indem wir diese mutigen Frauen unterstützen, setzen wir ein starkes Signal gegen alle Formen von Geschlechterdiskriminierung und Unterdrückung.
Die Geschichte von Ahou Daryaei und der Einsatz der Frauenbewegung im Iran sollten uns daran erinnern, dass Menschenrechte, Gleichberechtigung und Freiheit keine Themen sind, die auf nationale Grenzen beschränkt sind. Sie betreffen uns alle – und jede*r Einzelne von uns kann durch Worte, Aktionen und Solidarität dazu beitragen, dass dieser Einsatz für Freiheit und Würde weltweit Widerhall findet.
Lasst uns dafür sorgen, dass Ahou Daryaeis Mut nicht im Verborgenen bleibt, sondern zu einem Fanal wird – für ein Iran, das in Freiheit lebt, und für eine Welt, die Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen nicht länger hinnimmt.