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Die Straße gehört uns – Zebrastreichen mit der Kita Schneckenhaus

Für zwei Stunden war die Welt eine andere. Keine lauten Autos, keine hektischen Erwachsenen – nur wir, die Kinder der Kita Schneckenhaus, und eine Straße, die ganz uns gehörte. Wir hatten oft gehört, wie unsere Erzieherinnen von Zebrastreifen sprachen und davon, dass es wichtig ist, sicher über die Straße zu kommen. Aber heute durften wir selbst erleben, was das bedeutet.

Als wir ankamen, war die Straße schnell bunt. Überall Kreidezeichnungen, die wir gemeinsam gemacht haben. Ein Zebra, das größer war als wir, stand mitten auf der Straße. Es fühlte sich fast an, als würde es uns bewachen. Einige von uns hielten Schilder hoch, auf denen ein Zebra über den Zebrastreifen kläuft. Und für einen Moment waren wir nicht nur Kinder, sondern die Chefs dieser Straße.

Die Erwachsenen standen am Rand oder malten mit, manche lächelten, andere erklärten uns etwas, aber es war klar: Heute waren wir die Hauptdarsteller. „Tempo 30!“ schrieben einige, als wir erfuhren, dass langsame Autos weniger gefährlich für uns sind. In unseren Köpfen formten sich Fragen: Warum fahren Autos so schnell, wenn wir doch hier spielen, laufen und leben?

Wir haben gespielt, gelacht und mit Kreide unsere Träume auf den Asphalt gemalt. Manche von uns malten Herzen, andere ein riesiges, buntes Zebra. Alles war möglich – es war unsere Straße. Wir fühlten uns stark und gehört. Eine von uns sagte: „Es ist so schön, wenn die Autos mal nicht da sind. Warum kann das nicht immer so sein?“ Und vielleicht hatte sie recht. Denn für diese zwei Stunden war die Straße nicht nur ein Ort zum Überqueren, sondern unser sicherer Spielplatz, unser Abenteuerland. Eine Passantin wurde von Ihren Kindern gefragt: Was machen die da? Die Mutter antwortet: Die machen unsere Zukunft ein wenig besser!

Und dann, als es vorbei war, kamen die Autos zurück. Aber wir gingen mit einem neuen Gefühl nach Hause. Wir wussten jetzt, dass wir etwas verändern können. Dass es nicht egal ist, wo wir über die Straße gehen. Und dass es wichtig ist, laut zu sagen, wenn wir uns mehr Sicherheit wünschen.

Es war nur ein Tag, aber für uns war es mehr. Ein Tag, an dem wir die Helden unserer eigenen Straße waren. Ein Tag, an dem die Welt ein bisschen langsamer wurde, um uns zuzuhören.

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