Die Nachricht, dass in Offenburg im Winter 726 Bäume gefällt werden sollen, hat viele Menschen betroffen gemacht – zu Recht. Stadtbäume sind nicht nur Teil des Stadtbilds, sondern spielen eine zentrale Rolle für das Klima, die Biodiversität und die Lebensqualität in unserer Stadt. Nun steht fest: Kein einziger dieser Bäume kann gerettet werden. Doch so schmerzhaft diese Fällungen auch sind, sie markieren zugleich einen Wendepunkt im Umgang mit unserem Baumbestand.
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ToggleEine notwendige Diskursverschiebung
In der gestrigen Gemeinderatssitzung hat die Stadtverwaltung ihre Entscheidungen umfassend begründet. Die Bäume werden aus verschiedenen Gründen gefällt: Wildwuchs, flächige Bestände, Krankheiten oder Vitalitätsmangel. Dennoch hat die intensive Diskussion eines deutlich gemacht: Der Schutz und die Pflege unserer Stadtbäume stehen inzwischen viel stärker im Fokus von Verwaltung und Politik.
Baubürgermeister Oliver Martini machte klar, dass es der Stadt nicht an Engagement mangelt. Die Verwaltung verwies auf das Baumkataster und die investierten Mittel für Baumpflege. Doch der wachsende öffentliche Druck und die Sensibilität der Offenburger Bürgerinnen und Bürger haben zu einer wichtigen Diskursverschiebung geführt: Die Notwendigkeit von Nachpflanzungen wird nicht mehr nur erwähnt, sondern endlich als zentrales Ziel anerkannt.
Ein Anfang für die Zukunft
Zwar haben die Grünen ihren Antrag zurückgezogen und der Antrag der FBO wurde abgelehnt, aber dennoch: Der Gemeinderat hat erkannt, dass die negative Baumbilanz in Offenburg nicht tragbar ist. Die gefällten Bäume müssen konsequent und schnell durch Neupflanzungen ersetzt werden, um den Bestand zu sichern und langfristig zu verbessern. Stadtbäume sind keine überflüssigen Elemente, die bei Bedarf entfernt werden können. Sie sind lebendige Infrastruktur, die mit der Klimakrise an Bedeutung gewinnt.
Was jetzt folgen muss
Die Diskussion um die 726 gefällten Bäume zeigt: Es reicht nicht, alte Bäume einfach durch junge Setzlinge zu ersetzen. Es braucht langfristige Konzepte, die den Baumbestand sichern und wachsen lassen:
- Standortgerechte Nachpflanzungen: Bäume müssen so gepflanzt werden, dass sie eine realistische Chance haben, Jahrzehnte zu gedeihen.
- Besserer Schutz bestehender Bäume: Eingriffe bei Baumaßnahmen oder durch Vandalismus müssen minimiert werden.
- Mehr Mittel für Pflege und Erhaltung: Baumpflege ist keine Kostenlast, sondern eine Investition in unsere Lebensqualität.
Die Stadt hat in der Debatte bewiesen, dass sie zuhört. Jetzt gilt es, den Worten Taten folgen zu lassen. Wir alle tragen die Verantwortung, diesen neuen Diskurs zu begleiten und sicherzustellen, dass aus den aktuellen Fällungen auch ein echter Neuanfang für Offenburgs Stadtbäume entsteht.
Die Zukunft der Stadtbäume liegt in unseren Händen. Lassen wir sie wachsen!