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Herzlos!

Gestern fordert die Stadt Offenburg uns auf, alle Herzen an den Bäumen in der Weingartenstraße und der Steinstraße mit Frist bis zum 11. April abzunehmen. Danach würden Sie diese durch die Stadtreinigung entfernen lassen.

Unsere Antwort:

Vielen Dank für Ihre Nachricht bezüglich dieser Herzen, die wir als Zeichen unseres Protests und unserer tiefen Sorge um die geplanten Baumfällungen in unserer Stadt aufgehängt haben. Wir möchten Ihnen versichern, dass wir Ihrer Aufforderung, die Herzen bis zum angegebenen Datum zu entfernen, nachkommen werden, soweit es sich um Herzen handelt, die von uns stammen und über die wir verfügen können.

Das betrifft vorwiegend die Herzchen in der Steinstraße. Dort werden diese Bäume gefällt, mit der Hoffnung auf eine neue kleine Allee und deutlich mehr Bäumen, welche aber sicher 30 Jahre brauchen, bis diese wieder eine entsprechendes Volumen erreicht haben.

Die Herzchen in der Weingartenstraße wurden dort nur zum geringen Teil von uns angebracht. Den überwiegenden Teil haben Anwohner*innen der Straße im eigenen Bestreben hergestellt und angebracht. Darüber können wir nicht verfügen, werden Ihre Aufforderung jedoch so schnell wie möglich bekannt machen, damit diese Menschen die Chance haben ihre Herzchen zu retten (wobei sie viel lieber die Bäume retten würden, auch über die auf 2026 verschobenen Planungen hinaus).

Viele Herzen wurden von Kindern und Jugendlichen gestaltet. Diese haben wir für diese aufgehängt, aber dürfen wir auch beim Abhängen wieder darüber verfügen?

Wir wollen nicht unerwähnt lassen, dass diese Aufforderung bei uns für Verwirrung und Enttäuschung sorgt. Diese Herzen sind nicht nur einfache Dekorationen; sie sind Ausdruck eines tiefen emotionalen Engagements und der Sorge vieler Anwohner, unter ihnen auch zahlreiche Kinder, die ihre Stimmen auf diese sanfte, aber sichtbare Weise erheben wollten. Die Botschaft, die diese Herzen vermitteln, ist eine der Hoffnung, des Schutzes und des Wunsches nach einer grünen und lebendigen Umgebung für unsere und kommende Generationen.

Es fällt uns schwer zu verstehen, warum, noch bevor endgültige Klarheit über die aktuellen Planungen besteht, die Entfernung dieser Herzen notwendig erscheint. Diese Aktion scheint uns nicht nur ein Stück unserer gemeinschaftlichen Stimme zu nehmen, sondern wirft auch Fragen hinsichtlich der Offenheit des Dialogs und der Bereitschaft zur Berücksichtigung der Anliegen aller Beteiligten auf.

Wir hoffen sehr, dass es noch Raum für Gespräche gibt und dass die Bedenken und Vorschläge aller Anwohner, einschließlich der engagierten und besorgten Kinder, die sich so kreativ an diesem Protest beteiligt haben, ernst genommen und in die weiteren Planungen beider Alleen miteinbezogen werden. Uns ist bewusst, dass Veränderungen notwendig sind, aber wir glauben fest daran, dass es Wege gibt, diese umzusetzen, die sowohl die Umwelt schützen, die Mobiltätswende fördern als auch die Herzen der Menschen berücksichtigen, die in dieser Gemeinschaft leben.

Nicht angesprochen haben Sie die Herzen in der Moltkestraße. Wir gehen davon aus, dass diese im Zuge der weiteren Planungen hängen bleiben dürfen, bis durch einen Baubeschluss sichergestellt ist, dass diese Bäume erhalten bleiben.

Mit der Hoffnung auf ein offenes Ohr und ein offenes Herz für unsere Anliegen verbleiben wir. Bitte teilen Sie uns rechtzeitig vor Firstablauf mit, ob Sie vor diesem Hintergrund weiter auf die Entfernung aller Herzen bestehen.

Aber was machen wir jetzt wirklich?

Wollen wir jetzt erstmal unsere Herzchen retten? Bevor wir weiter Bäume retten? Oder wollen wir den Protest ausreizen? David gegen Goliath? Stimmen wir doch einfach mit den Füssen ab. Wer ihre, seine (oder unsere) Herzen retten möchte, soll sich diese flink noch von den Bäumen holen. Wir finden sicherlich neue Möglichkeiten für unseren Protest. Gelegenheit dazu habt ihr an unserem Straßen-Baum-Fest am 11. Mai. Kommt zahlreich!

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