Ein junger Baum wächst aus einem hölzernen Pflanzkasten auf einem städtischen Gehweg, umgeben von geparkten Autos und Wohnhäusern. Der Kasten ist mit bunten Postern beklebt, und auf dem Boden liegen Herbstblätter verstreut.

Kleine Nadelstiche für mehr Stadtgrün

Auch hier könnte ein Baum wachsen! Manchmal braucht es keine Großprojekte, keine Anträge und keine millionenschweren Programme. Manchmal reicht eine einfache Kiste, etwas Erde – und ein kleiner Baum, der zeigt, was fehlt.

Entlang der Weingartenstraße steht jetzt ein solcher „Wanderbaum“. Eine Miniatur dessen, was unsere Straßen dringend brauchen: Schatten, Kühlung, Leben. Auf dem Schild steht: „Auch hier könnte ein Baum wachsen!“ Und darunter der Hinweis: 800 leere Baumquartiere in Offenburg.

Das ist keine Provokation. Es ist eine Einladung. Eine Einladung an Stadtverwaltung und Bürgerschaft, das Offensichtliche zu sehen:
Unsere Straßen haben Platz für mehr Grün. Unsere Stadt hat Potenzial für mehr Leben.
Doch solange zwischen Worten und Taten Lücken klaffen, müssen Zeichen gesetzt werden – manchmal wortwörtlich in einer Holzkiste.

Wir nennen das „kleine Nadelstiche“. Aktionen, die sichtbar machen, was sonst übersehen wird. Aktionen, die zeigen: Veränderung ist möglich, wenn man sie einfach mal anfängt.

Denn jeder dieser kleinen Eingriffe sagt laut und deutlich: 👉 Hier fehlt kein Platz. Hier fehlt der Wille.

Am Straßenrand steht ein kleiner Holzkübel mit einem jungen Baum. An ihm sind Schilder mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h und einer Warnung in deutscher Sprache angebracht. Im Hintergrund sind Herbstlaub und ein altes Backsteingebäude zu sehen.

🪴 Hintergrund: Leere Baumquartiere in Offenburg

In vielen Offenburger Straßen stehen alte Bäume, die nach und nach gefällt werden – oft aus Alters-, Krankheits- oder Sicherheitsgründen. Das ist normal und gehört zur Pflege eines Stadtwaldes dazu.
Problematisch ist jedoch, dass viele dieser Standorte nicht wieder nachgepflanzt werden.

Laut städtischem Geodatenportal gibt es derzeit rund 800 leere Baumquartiere – also vorbereitete Pflanzstellen, an denen eigentlich längst wieder ein Baum wachsen sollte.
Manche dieser Lücken bestehen seit Jahren. Währenddessen steigen die Temperaturen in der Stadt, die Straßen heizen sich auf, und der Verlust an Grünvolumen schreitet sichtbar voran.

Ein neues Pflanzprogramm wäre dringend nötig – nicht irgendwann, sondern jetzt.
Denn jeder fehlende Baum bedeutet weniger Schatten, weniger Verdunstung, weniger Lebensqualität.

📍 Mehr über unsere Aktionen und Ideen für eine klimaresiliente, menschenfreundliche Stadt findest du auf kfutd.de.
💬 Wenn du selbst einen Standort für einen Wanderbaum vorschlagen möchtest, melde dich bei uns – wir helfen beim Aufstellen.

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