Ein Kommentar zur Bundestagswahl 2025
Überall in Offenburg hängen sie nun: hellblaue CDU-Plakate mit der Aufschrift „Fleiß muss sich wieder lohnen.“ Ein Spruch, der harmlos klingt, fast wie ein Motivationsposter aus dem Büro. Doch hinter dieser Botschaft steckt eine knallharte politische Agenda – eine, die den ohnehin schon Wohlhabenden noch mehr gibt und die sozialen Probleme unserer Stadt weiter verschärft.
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ToggleFleiß lohnt sich nicht für alle – und die CDU sorgt dafür
Die CDU suggeriert mit diesem Slogan, dass Menschen, die wenig verdienen, einfach nur fleißiger sein müssten. Wer arm ist, habe es also selbst in der Hand. Das ist nicht nur zynisch, sondern auch schlicht falsch.
In Wahrheit haben wir in Deutschland – und auch in Offenburg – ein massives Problem mit Armut trotz Arbeit. Menschen schuften in Vollzeitjobs und können sich trotzdem kaum eine Wohnung leisten. In den letzten Jahren sind Mieten explodiert, während Löhne kaum gestiegen sind. Wer fleißig arbeitet, aber trotzdem arm bleibt, wird von der CDU nicht unterstützt – sondern als Problem dargestellt.
Doch was genau meint die CDU mit „Fleiß muss sich wieder lohnen“? Ein Blick in ihr Wahlprogramm zeigt:
- Steuersenkungen, die vor allem Besserverdienenden helfen
- Wer viel verdient, zahlt weniger Steuern. Wer wenig verdient, profitiert kaum.
- Die CDU will Unternehmenssteuern senken – während öffentliche Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Soziales auf der Strecke bleiben.
- Härtere Gangart gegen Erwerbslose
- Das Bürgergeld soll durch eine „Neue Grundsicherung“ ersetzt werden – mit mehr Druck und Sanktionen.
- Wer keinen Job hat, wird noch schneller in prekäre Beschäftigung gezwungen – oft zu Löhnen, die nicht zum Leben reichen.
- Arbeitszeitflexibilisierung – für wen eigentlich?
- Die CDU plant, die tägliche Höchstarbeitszeit aufzuweichen.
- Das heißt: Länger schuften, weniger Freizeit – aber kein Cent mehr Lohn.
Kurz gesagt: Die CDU will Armut nicht bekämpfen, sondern die Armen bekämpfen.
Wer bezahlt die Rechnung? Die arbeitende Bevölkerung.
Während Spitzenverdiener und Unternehmen profitieren, müssen Arbeitnehmer:innen mit niedrigen und mittleren Einkommen die Zeche zahlen. Wer jetzt noch glaubt, dass Fleiß automatisch zu Wohlstand führt, der sollte sich die Realität in Offenburg ansehen:
- Immer mehr Familien sind auf Tafeln angewiesen, weil das Einkommen nicht reicht.
- Geringverdiener:innen arbeiten sich kaputt, während Wohnungspreise steigen.
- Pflegekräfte, Erzieher:innen und Einzelhandelsangestellte – also die Menschen, die unsere Stadt am Laufen halten – verdienen zu wenig, um sich eine Zukunft aufzubauen.
Und die CDU? Stellt sich auf die Seite derer, die sowieso schon genug haben.
Offenburg braucht mehr Gerechtigkeit – nicht mehr Druck auf die Schwächsten
Wir dürfen uns nicht länger von Slogans wie „Fleiß muss sich wieder lohnen“ täuschen lassen. Wenn die CDU es ernst meinen würde, würde sie:
✔️ Mindestlöhne anheben statt Sozialleistungen kürzen.
✔️ Reiche und Konzerne fair besteuern, um Bildung und Wohnraum bezahlbar zu machen.
✔️ Arbeitsbedingungen verbessern, statt die Arbeitszeiten auszuweiten.
Doch genau das tut sie nicht. Stattdessen wird Wahlkampf mit alten Klischees geführt – auf Kosten derer, die jeden Tag hart arbeiten und trotzdem kaum über die Runden kommen.
Ein Aufruf an Offenburg: Seid solidarisch – nicht egoistisch!
Es ist an der Zeit, dass wir uns in Offenburg klar positionieren. Wir brauchen eine Stadt, in der nicht die Profite der Unternehmen, sondern die Menschen im Mittelpunkt stehen.
Lasst uns gemeinsam für soziale Gerechtigkeit kämpfen – gegen eine Politik, die Armut verstärkt. Denn Fleiß muss sich tatsächlich lohnen. Aber nicht nur für die, die ohnehin schon im Luxus leben.
Diskutiert mit, engagiert euch – und lasst euch nicht von hohlen Wahlkampfslogans täuschen.