Eine Gruppe von Menschen, darunter eine Person im Rollstuhl, steht auf der Straße und hält Zebrastreifen und einen Zebrastreifen in der Hand. Vor ihnen sind bunte Kreidebilder und Himmel und Hölle auf den Bürgersteig gemalt.

Mehr Zebras für Offenburg!

Neue FUSS-Broschüre zeigt: Zebrastreifen sind jetzt leichter möglich – und dringend nötig. Zebrastreifen sind weit mehr als weiße Balken auf Asphalt. Sie sind ein Zeichen: für Respekt, Sicherheit und eine Stadt, in der Menschen Vorrang haben. Der Fachverband FUSS e. V. hat jetzt eine neue Broschüre veröffentlicht, die Mut macht, wieder mehr Zebrastreifen zu fordern – und zu malen.

Die Veröffentlichung trägt den Titel „Zebrastreifen – Arbeitshilfen für Fußgängerüberwege“ (Autoren: Dietmar Rudolph & Roland Stimpel, Stand: August 2025) und enthält ein echtes Geschenk an alle, die sich für gerechtere und lebenswertere Straßen einsetzen.

🚶‍♀️ Ein Paradigmenwechsel im Verkehrsrecht

Seit den StVO-Novellen 2024 und 2025 ist klar: Zebrastreifen können deutlich einfacher angeordnet werden – ganz ohne Unfalldaten oder Nachweis einer „besonderen Gefahrenlage“. § 45 Abs. 1 S. 2 Nr. 7b der Straßenverkehrsordnung erlaubt ausdrücklich, Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs anzuordnen.

Das bedeutet:
👉 Kommunen dürfen Zebrastreifen dort anlegen, wo Menschen regelmäßig queren – nicht nur, wo etwas passiert ist.
👉 Auch Tempo-30-Zonen können mit Zebrastreifen ausgestattet werden.
👉 Für jeden Zebrastreifen kann jetzt Tempo 30 rechtssicher angeordnet werden.

Die Verwaltungsvorschrift zur StVO betont sogar:

„Die Sicherung des Fußgängers beim Überqueren der Fahrbahn ist eine der vornehmsten Aufgaben der Straßenverkehrsbehörden.“

Mit anderen Worten: Sicherheit geht vor Autoverkehr – und zwar ausdrücklich.

🌆 Offenburg ist (unfreiwillig) Vorbild

Besonders spannend: In der neuen FUSS-Broschüre tauchen mehrere Fotos aus Offenburg auf – darunter sogar eines von unserer Aktion „Zebrastreichen“!
Das zeigt, dass unsere Stadt längst Teil einer bundesweiten Bewegung geworden ist. Während die Verwaltung hier oft noch zögert, wird unser Engagement inzwischen bundesweit als Beispiel dafür gesehen, wie Bürger:innen Verkehrswende konkret auf die Straße bringen.

💪 Was wir jetzt tun können

Die Broschüre ruft Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich dazu auf, selbst aktiv zu werden. In vier einfachen Schritten:

  1. Bedarf ermitteln: Wo fehlen sichere Querungen?
  2. Hinderungsgründe prüfen: Was steht (angeblich) dagegen?
  3. Zebrastreifen verlangen: Antrag stellen – mit Verweis auf § 45 StVO!
  4. Aktionen starten: Mit Farbe, Kreide, Gesprächen, Medien, Anträgen.

Jeder Zebrastreifen, der entsteht, ist ein Stück Stadt, das wir uns zurückholen. Ein Ort, an dem das Auto warten muss – und das Gehen wieder selbstverständlich wird.

🌱 Unsere Stadt braucht mehr Streifen

Zebrastreifen sind kein Detail der Verkehrstechnik. Sie sind ein Symbol für Klimaanpassung, Gerechtigkeit und soziale Teilhabe.
Sie sichern Schulwege, verbinden Quartiere und machen das Zu-Fuß-Gehen wieder attraktiv.
Und sie sind – im Vergleich zu Ampeln oder Unterführungen – billig, effektiv und sofort umsetzbar.

📚 Die Broschüre zum Download

Die komplette Broschüre kann kostenlos heruntergeladen werden unter:
👉 www.fuss-ev.de

🗣️ Fazit

Offenburg könnte Zebrastreifenstadt werden – wenn wir das wollen. Die neue Rechtslage gibt uns Rückenwind.
Jetzt liegt es an uns, diesen Raum zu nutzen: für sichere Schulwege, lebendige Straßen und mehr Mensch im Straßenbild.

Zebrastreifen sind keine Verkehrseinrichtung. Sie sind eine Einladung – an alle, die wieder Platz zum Gehen wollen.

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