Der Kandidierenden-Check zur Bundestagswahl 2025: Transparenz mit Lücken

Die Bundestagswahl 2025 rückt näher, und viele Wählerinnen und Wähler fragen sich, welche Direktkandidierenden ihre Interessen am besten vertreten. Ein hilfreiches Tool zur Orientierung ist der Kandidierenden-Check von abgeordnetenwatch.de. Es ermöglicht, die eigenen politischen Positionen mit denen der Kandidierenden im jeweiligen Wahlkreis abzugleichen. Das Prinzip ist einfach: Man beantwortet eine Reihe von Fragen zu politischen Themen und erhält eine Übersicht, welche Kandidierenden die eigenen Ansichten am ehesten teilen.

Eine Chance für mehr Transparenz

Dieses Tool ist eine großartige Möglichkeit, um herauszufinden, welche Positionen die Kandidierenden vertreten – gerade weil Direktkandidat:innen oft weniger im Fokus stehen als die Spitzenkandidat:innen der Parteien. Es schafft Transparenz, ermöglicht direkte Vergleiche und trägt dazu bei, informierte Entscheidungen zu treffen. Besonders in Zeiten von politischer Polarisierung und komplexen Wahlprogrammen kann es helfen, abseits von bloßen Parteizugehörigkeiten zu entscheiden.

Doch was, wenn wichtige Parteien fehlen?

So gut das Tool auch ist, es hat eine große Schwäche: Die Teilnahme ist freiwillig. Das bedeutet, dass manche Kandidierenden – oder gar ganze Parteien – nicht mitmachen. Genau das ist in unserem Wahlkreis passiert: Weder die CDU noch die Grünen haben sich am Kandidierenden-Check beteiligt. Das ist enttäuschend, denn damit fehlt ein entscheidender Teil des politischen Spektrums. Die Wähler:innen können ihre Positionen nicht mit diesen Parteien vergleichen, und das schmälert die Aussagekraft des Tools erheblich.

Warum verweigern sich Kandidierende?

Die Gründe für die Nicht-Teilnahme können vielfältig sein. Vielleicht fürchten manche Kandidierenden, dass klare Positionierungen angreifbar machen. Vielleicht setzen sie auf klassische Wahlkampfmethoden oder glauben, dass ihre Stammwähler:innen ohnehin für sie stimmen. Doch diese Verweigerungshaltung ist problematisch. Wer sich um ein Mandat bewirbt, sollte bereit sein, öffentlich Stellung zu beziehen. Wer sich der Debatte entzieht, signalisiert Wähler:innen vor allem eines: mangelnde Transparenz und fehlende Dialogbereitschaft.

Ein Appell für mehr Beteiligung

Die Bundestagswahl ist der wichtigste demokratische Moment in Deutschland. Alle Wähler:innen haben das Recht, gut informiert zu entscheiden. Deshalb sollten alle Kandidierenden sich an Transparenz-Initiativen wie dem Kandidierenden-Check beteiligen. Denn Demokratie lebt vom Austausch – und der funktioniert nur, wenn alle mitmachen.

Falls ihr Kandidierende in unserem Wahlkreis unterstützen oder herausfordern wollt, schreibt ihnen doch direkt und fragt, warum sie nicht teilnehmen. Öffentlicher Druck kann helfen, mehr Transparenz zu schaffen!

Zur Abbildung

Die Abbildung zeigt ein Ergebnis des Checks für den Wahlkreis Offenburg. Nicht im Bild sind die Ergebnisse für Die Linke, Volt und SPD. Im Beispiel werden für diese Parteien Übereinstimmungen bis zu 80% angegeben. Die wenigste Übereinstimmung mit unseren Antworten zeigt die FDP mit nur 11%. Und eben keine Aussage macht der Check für Grüne und CDU, weil deren Kandidierenden nicht teilnehmen.

Wie sieht dein Ergebnis aus?

Hier kannst du das testen: https://www.kandidierendencheck.de/bundestag

Ergänzung vom 05.02.2025, 12 Uhr

Wir hatten bei den Grünen Ortenau und Ann-Margaret Amui-Vedel direkt nachgefragt:

gerne hätte ich beim Kandidierendencheck erfahren, wieviel Übereinstimmung ich mit eurer Bundestagkandidatin habe. Leider verschweigt mir der Check das. Warum? Bisher müsste als Stammwähler der Grünen nun Die Linke wählen.

Was braucht es, damit auch euer Ergebnis dort angezeigt werden kann?

Und prompt geht das. So schnell hat das Team um Frau Dr. Amui-Wedel reagiert.

vielen Dank für Ihre Mail!

Ab jetzt können Sie Ihre Antworten auch 

mit den Antworten unserer Bundestagskandidatin – Frau Amui-Vedel – vergleichen. 

Herzlichen Dank für das Engagement.

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