Mehrere Fahrräder sind entlang einer Fußgängerzone mit Kopfsteinpflaster in der Nähe eines Geschäfts mit der Aufschrift "SCHREIBWAREN" abgestellt. Die Menschen gehen spazieren, kaufen ein und unterhalten sich an einem bewölkten Tag unter herbstlichen Bäumen neben den Schaufenstern.

Mehr Parkplätze, bitte!

Aber diesmal für die, die wirklich Platz sparen.

Wer durch die Offenburger Innenstadt schlendert, könnte meinen: Hier herrscht Fahrradchaos! Räder lehnen an Bäumen, Laternen, Skulpturen – und manchmal aneinander, wie Sardinen in der Dose. Ein wildes, aber friedliches Nebeneinander, das etwas Entscheidendes verrät: Wir brauchen dringend mehr Parkplätze.

Aber Moment – keine Sorge, das hier ist kein Aufruf zum nächsten Parkhaus. Es geht nicht ums Auto. Es geht ums Rad.

Denn während Autos auf Flächen ruhen, die halbe Straßenzüge blockieren, müssen sich Radfahrende mit zwei, drei unauffälligen Bügeln begnügen – oft dort, wo sie niemandem im Weg stehen, aber auch niemand sicher anschließen kann. Wer sein eBike oder Lastenrad für mehrere hundert oder gar tausend Euro besitzt, braucht eben mehr als nur eine Laterne zum Anketten. Versicherungskonform ist das nämlich selten.

Und so stehen wir da, mitten in der Fußgängerzone, vor dem Schreibwarengeschäft, zwischen Parfüm und Pflastersteinen – und improvisieren.
Manch einer befestigt das Rad kunstvoll mit zwei Schlössern und einem Gebet, während andere auf die kreative Kraft des Miteinanders setzen: „Ich schließ meins an deins, du deins an meins – sicher ist sicher.“

Dabei wäre die Lösung so einfach wie offensichtlich:
Mehr richtige Fahrradparkplätze.
Mit sicheren, stabilen Bügeln.
An attraktiven Orten, mitten in der Stadt.
Und viele, also viel mehr davon.

Denn wer mit dem Rad kommt, konsumiert trotzdem – nur eben klimafreundlicher, leiser, platzsparender. Und ganz ehrlich: Wenn wir pro zehn Fahrräder einen einzigen Autostellplatz ersetzen, haben wir nicht nur mehr Platz zum Einkaufen, sondern auch zum Leben.

Mehr Parkplätze also, ja – aber diesmal bitte für die, die wirklich wenig brauchen und viel bewegen.

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