Ein detaillierter Stadtplan, der Straßen, Eisenbahnlinien und verschiedene Gebäudeblöcke in verschiedenen Farben zeigt, mit grünen Flächen für Parks, blauen Linien möglicherweise für Flüsse oder Routen und roten Linien, die Hauptstraßen markieren. Es ist kein Text deutlich lesbar.

Offenburg wird leiser, sicherer, klimafreundlicher – das neue Geschwindigkeitsnetz 2025

Die Stadt Offenburg plant eine deutliche Ausweitung von Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet.
Das wurde beim letzten Treffen des Beirats zum Masterplan Verkehr erstmals öffentlich gezeigt. Grundlage ist die Vorlage „Anlage 1 zu DS 126/25: Geschwindigkeitsnetz – Auswirkungen durch die Änderung der Straßenverkehrsordnung“ (Stand August 2025).

Damit reagiert die Stadt auf die neuen rechtlichen Möglichkeiten, die seit der jüngsten Reform der Straßenverkehrsordnung bestehen: Kommunen dürfen nun wesentlich einfacher und flächendeckender Tempo 30 anordnen – etwa vor Schulen, Kitas, Altenheimen, Haltestellen, aber auch auf innerörtlichen Sammelstraßen mit Wohnbebauung.

Die Karte zeigt eine Stadt mit Straßen, Autobahnen, Grünflächen und Wasserwegen. Die Legende unten rechts zeigt verschiedene Zonen an. In der Mitte befinden sich dicht besiedelte Gebiete, an den Rändern gibt es mehr verstreute Gebiete.

Was genau ist geplant?

Auf der großformatigen Karte, die im Fachbereich Tiefbau erstellt wurde, sind drei Farben entscheidend:

  • 🟩 Grün: bestehende Tempo-30-Zonen, teils schon seit Jahren, zum Teil nur zeitweise (z. B. während Schulzeiten oder nachts).
  • 🟥 Rot: Straßen mit bisherigem Tempo 50, an manchen Stellen freiwillig 40.
  • 🟦 Blau: neue, geplante Abschnitte mit Tempo 30 – ebenfalls teilweise zeitlich begrenzt.

Gerade die blauen Bereiche springen ins Auge: Rund um Schulen, Kindergärten und Wohnquartiere wird ein enges Netz an neuen 30er-Strecken entstehen. Betroffen sind unter anderem die Oststadt, die Weingartenstraße, der Bereich Rammersweierstraße, aber auch Teile der Nord- und Südweststadt, Bohlsbach, Bühl und Zell-Weierbach.

Ziel ist ein zusammenhängendes, stadtweites Geschwindigkeitsnetz, in dem Tempo 30 nicht mehr die Ausnahme, sondern zunehmend die Regel ist – zumindest zu bestimmten Zeiten.

Eine deutsche Kartenlegende mit Farbcodes: grün für Tempolimit 30 (Teilzeit), rot für Tempolimit 50 oder freiwilliges Tempolimit 40 und blau für Änderungen auf das neue temporäre Tempolimit 30. Titel und Maßstab 1:12500 sind ebenfalls sichtbar.

Nur zeitweise – aber mit Wirkung

Ein Teil der geplanten Maßnahmen gilt zeitlich eingeschränkt, z. B. morgens und mittags während der Schulzeiten oder nachts zum Lärmschutz. Die Stadt will damit die rechtlichen Grenzen austesten, ohne den Durchgangsverkehr komplett zu bremsen.
Diese „intelligenten“ 30er-Zonen sind eine Art Übergangsmodell, das später auch dauerhaft werden könnte – je nachdem, wie die Akzeptanz und die Wirkung ausfallen.

Warum das wichtig ist

  • Sicherheit: Bei 30 km/h überleben neun von zehn Menschen einen Unfall. Bei 50 km/h nur jeder Zweite.
  • Lärm: Eine Reduktion um 20 km/h senkt den Verkehrslärm um etwa 3 dB – das entspricht einer Halbierung des empfundenen Geräuschpegels.
  • Klimaschutz: Gleichmäßigeres Fahren, weniger Stop-and-go, geringerer Spritverbrauch.
  • Lebensqualität: Tempo 30 schafft ruhige, lebendige Straßenräume, in denen sich Menschen wieder begegnen können.

Offenburg nutzt endlich die Spielräume

Mit dem neuen Geschwindigkeitsnetz zeigt sich: Die Stadtverwaltung will nicht länger auf Berlin warten, sondern den Wandel vor Ort gestalten.
Dass Tempo 30 künftig an immer mehr Stellen gilt – auch wenn zunächst nur zeitweise – ist ein klarer Schritt in Richtung lebenswerter, sicherer und klimafreundlicher Stadt.

Bleibt zu hoffen, dass aus dem „zeitweisen“ bald das dauerhafte Tempo 30 wird. Denn wer einmal erlebt hat, wie ruhig und sicher sich eine Straße mit 30 km/h anfühlt, der will selten zurück zu 50.

Und ein paar Anmerkungen zur Planung

Die Weingartenstraße im Bereich der Friedrichstraße sollte ebenfalls Tempo 30 sein. Hier verläuft der Schulweg der Hortkinder zwischen Georg-Monsch-Schule und Kita Schneckenhaus.

Wir wünschen uns möglichst wenig zeitliche Einschränkungen, um ein Flickwerk zu vermeiden.

Wir würden mehr Lücken schließen, z.B. an der Unionrampe und die Stadteinfahrt an der Hauptstraße zum Stadtbuckel wegen viel Fußgänger:innen mit Tempo 30 sicherer machen.

Was denkst du dazu?

Soll Tempo 30 in ganz Offenburg der Normalfall werden?
Diskutiere mit auf kfutd.de – denn Verkehrswende beginnt mit Tempo.

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